Ostern it is, und Ostern heißt: Besuch bei der Familie. Perfekter Zeitpunkt, um die kürzlich erstandene Mamiya Super 23 mal an die frische Luft zu tragen. Natürlich hatte ich wieder viel zu viel Kram dabei und natürlich geschah mir das, was jedes Mal geschieht: Ich stehe vor einem Haufen Grünzeug, habe einen Schwarzweißfilm in der Kamera und überhaupt keine Lust, einen Haufen Grünzeug auf einem Schwarzweißfilm abzulichten.
Die Motive reichen von belanglos bis hin zu sinnfrei, entsprechend groß ist meine Motivation, aber am Ende will man den Kram ja nicht umsonst mehrere Stunden durch die Landschaft gebuckelt haben. Also ab dafür, auf der Jagd nach Texturen und Dingen, die, einmal auf Papier, unsere Leben verändern werden. Steine sind gut, und trockenes Gebüsch.
Sechs mal neun ist das Format … achteinhalb Bilder, das sollte zu schaffen sein. Sage ich mir jedes Mal. Am Ende fotografiere ich Holzklötze, um überhaupt etwas auf den Film zu bekommen, und versuche, Hände und Kamera so zu managen, dass ich auf dem Analogdisplay trotz brüllender Sonne etwas erkenne, während ich gleichzeitig das Motiv zurechtschubse und mit den Zähnen den Auslöser drücke.
Das letzte Foto ist dann wieder Gemüse — der Film ist voll, und während ich noch über die ganze Nummer den Kopf schüttele, knirscht verdächtig das Filmrückteil, während ich die Rolle in Richtung Ausgang kurbele.
Ein ereignisreiches Osterwochenende neigt sich dem Ende zu — zurück ins Studio.